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Ein abenteuerlicher Ausritt

Katzen fressen Pferde! Ganz bestimmt!

Isländer Tandri und Freizeitreiterin Sigrid haben Spaß

Der erste Ausritt allein

Tandri war seit ein paar Wochen bei mir. Ich hatte ihn auf der Ovalbahn und in der Reithalle geritten, und wir waren ein paar Mal gemeinsam mit meinem Mann und seinem Pferd Sörli im Gelände. Tandri war oft nervös, aber immer bereitwillig bei der Sache. Wie auch am ersten Tag als ich ihn kennenlernte, und er sich vor einem Erdhügel erschreckte, war er immer bereit, mir zu glauben wenn ich ihm erklärte, dass ein besonders furchtbares Monster eigentlich gar nicht so gefährlich war.

 

Ich fand es an der Zeit, unseren ersten Ausritt ohne Begleitung zu wagen. Tandri war scheinbar derselben Meinung: Wir gingen Wege, die wir auch schon mit Sörli zusammen erkundet hatten und trabten und galoppierten fröhlich dahin. Wir versuchten sogar eine Strecke, die Tandri noch nicht kannte, und er schlug sich ganz hervorragend. Auf dem Heimweg ließ ich die Zügel lang, damit Tandri den Hals strecken konnte. Er nahm das dankbar an und ging mit langen, entspannten Schritten im Schritt gen Heimat.

 

Bis folgendes passierte…


***

Tagträumerei

Ah, ein langer Zügel. Das ist gut. Dann mache ich doch meinen Hals mal gaaaanz lang. Oooooh, das fühlt sich gut an! Das entspannt den Rücken. Das Ausritt hat Spaß gemacht, aber jetzt bin ich müde. Was bin ich froh, dass es jetzt heim geht zu meinen Freunden. Und zu meinem Futtereimer. Nicht den Futtereimer vergessen!

 

Huch, Mami guck! Da ist ein weißer Fleck am Wegesrand!

 

Ah, es ist nur ein Blumentopf. Dann ist ja alles okay.

 

Ich entspann’ mich dann wieder und strecke meinen Hals. Das fühlt sich soooo gut an. Und wenn wir zu Hause sind, bekomme ich mein Futter, das wird soooo lecker schmecken. Und Sörli wird auf mich warten. Das ist soooo schön.

 

Und ...

Tandri war ein gelegentlich sehr schreckhaftes Islandpferd

Kleine Islandpferde sehen oft große Ungeheuer

HILFEEEE!

Ein Monster!!

 

Es hat sich von der Seite angeschlichen und will mich FRESSEN!!

 

Hey, du hängst an meinem Hals wie ein nasser Sack, und ich muss doch vor dem Monter wegrennen!

 

Ja, ich bin zwei Meter zur Seite gesprungen, na und?

 

Ich muss doch WEGRENNEN!

 

Buckel, buckel, BUCKEL BUCKEL RENNNNEEEEEN!!!

 

Ups. Wo bist denn auf einmal hin? Das Monster versteckt sich irgendwo und ich weiß nicht wo es nach Hause geht und du liegst da hinten auf der Erde statt hierher zu kommen und mich zu beschützen!

 

Ah, du stehst auf und kommst in meine Richtung. Sehr gut. Ich werde einfach hier stehen und nicht einen Muskel bewegen bis du hier bist.

 

Puh, du bist da. Da bin ich froh. Jetzt lass uns nach Hause gehen. Ich bleib ganz dicht bei dir, für den Fall, dass das Monster wiederkommt.


***

Wieder was gelernt

Das “Pferde-fressende Monster” war ein kleines Kätzchen, das ganz gemütlich vor uns über die Straße spazierte.

 

Tandri buckelte mich von seinem Rücken und sprintete circa 30 Meter. Dann stoppte er und drehte sich halb zu mir um. Er stand mit hoch erhobenem Kopf, panisch verdrehten Augen und angelegten Ohren, bis ich bei ihm war und die Hand nach seinem Zügel ausstreckte. Dann drehte er seinen Kopf zu mir und entspannte sich sichtlich.

 

Die Rettung war da.

 

Ich weiß nicht, warum Tandri so heftig reagiert hat. Vielleicht war er mit den Gedanken so weit weg, dass er die Katze erst gesehen hat, als sie direkt vor uns war. Was ich weiß, ist dass ich selbst am Träumen war, statt so aufmerksam zu sein, wie man es auf dem ersten Solo-Ausritt mit einem jungen Pferd unbedingt sein muss.

 

Zum Glück haben sich weder Tandri noch ich ernsthaft verletzt. Und von da ab haben wir beide besser aufgepasst, so dass wir nicht nochmal von Pferde-fressenden Monstern überrascht wurden.

Was für ein Schreck wenn die Reiterin am Boden liegt

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