Dann schreiben wir mal!
Juli 2019: Schaffenspause
Helgis erstes Jahr bei mir ist vorbei, und das Tagebuch für das geplante Buch ist fertig – zumindest in der Theorie. Ich habe jede Menge Notizen, die ich durchgucken und organisieren muss. Aber nicht sofort. Erstmal lege ich alles beiseite, damit ich es mir in ein paar Wochen mit neuen Augen angucken kann.
September 2019: Ans Werk!
Na gut, das waren mehr als nur ein paar Wochen, und meine Augen sind jetzt definitiv „neu“ genug, um in das Tagebuch einzusteigen. Energiegeladen und hoch motiviert suche ich meine Notizen raus und mache mich ans Werk.
Oktober 2019: Chaotische Notizen
Ach du je, meine Notizen sind ein völlig unleserliches Chaos.
Fröhliche, herzerwärmende und manchmal auch erschreckende Erlebnisse mit Helgi, jede Menge Reitstunden mit hilfreichen Hinweisen von Johanna, Notizen zu Übungen und meinen Gedanken dazu – alles ungeordnet und vergraben in irrelevanten Details.
Wenn ich selbst schon kaum noch durchsteige, wie soll das jemals ein unbeteiligter Leser tun?
Nach mehreren Wochen vergeblichem „Herumstochern“ in den Notizen lege ich sie erstmal wieder weg und hoffe, dass ich nach einer Wartezeit auf eine Idee komme, wie ich das Projekt sinnvoll umsetzen kann.
November 2019: Habe ich eine Lösung?
Nachdem ich mich von meinem ersten Schreck über meine Notizen erholt habe, habe ich mich jetzt einmal komplett durch sie hindurch gekämpft und fünf Trainingseinheiten pro 2-Monats-Intervall markiert, die mir interessant genug erscheinen, darüber zu schreiben.
Mit ist klar geworden, dass ich diese Trainingssessions wohl komplett neu formulieren muss. Die Original-Notizen als Grundlage zu nehmen und nur “aufzuhübschen“ erscheint nicht realistisch. Und das Buch wird einen zweiten Teil bekommen, in dem ich meine nicht immer linear gemachten Erfahrungen aus dem Jahr systematisch zusammenfassen werde.
Es gibt also viel zu tun!
Dezember 2019: Ich brauche mehr Zeit
Ich habe nun eine Einführung geschrieben, mit der ich recht zufrieden bin.
Die Trainingseinheiten der ersten paar Wochen sind auch neu formuliert und mehr oder weniger flüssig lesbar. Johanna hat das Ergebnis gelesen und ist damit einverstanden.
Aber es ging nur sehr langsam voran. Wenn ich in dem Tempo weiter mache, brauche ich Jahre, bis das Buch fertig ist. Ich spreche meine Chefin auf eine Auszeit im nächsten Jahr an, in der ich dann hoffentlich das Buch fertig schreiben kann.
Juni 2020: Jetzt kann ich loslegen!
Endlich ist die Auszeit da. Ich mache mich mit Feuereifer an die Arbeit, und jetzt, fast zwei Jahre nachdem die Idee aufkam, entsteht langsam aber sicher etwas, was tatsächlich wie ein Buch aussieht.
August 2020: Fotos. Ich brauche Fotos!
Im Laufe von Helgis Ausbildung sind schon sehr viele Bilder entstanden. Aber als ich jetzt die Fotos auf meiner Festplatte durchgucke, stelle ich fest, dass ich zwar schon sehr viele geeignete Bilder habe, aber trotzdem nicht genug, um das Buch so zu gestalten, wie ich mir das vorstelle.
Es fehlen Bilder vom Tölt, und auch für die Freiarbeit könnte ich noch einige Fotos gebrauchen. Zum Beispiel gibt da die Trainingseinheit, in der Helgi gelernt hat, frei neben mir an einem Target zu traben. Da fehlt mit noch ein Bild dazu. Und für die Stangenarbeit, sowohl frei als auch unter dem Sattel, habe ich auch noch nicht genug Fotos.
Also: Fotosessions, Mehrzahl. Die machen Spaß, und ungefähr 2000 Bilder später habe ich alle Fotos, die ich für das Buch brauche.
Dezember 2020: Ist das Buch endlich fertig?
Ein Buch schreiben ist Arbeit! (Wer hätte das gedacht ...!)
Nach den drei Monaten Auszeit habe ich nochmal drei weitere Monate gebraucht, in denen abends und am Wochenende weitergeschrieben habe. Aber jetzt ist der erste Wurf des Buchs fertig. Eines Tages mag es sogar soweit sein, dass ich es jemandem zu lesen geben kann, ohne mich dafür zu schämen.
Aber erstmal: Editieren!
Und jetzt ist es wahr geworden:
Ende April erscheint Helgis Junpferdetagebuch beim Müller Rüschlikon Verlag. Ich kann es kaum erwarten!
Wenn ihr gerne mehr über die Entstehungsgeschichte des Buchs erfahren möchtet, schaut bald mal wieder vorbei.
Der nächste Artikel in der Serie wird auf das Editieren des fertigen Buchs eingehen: Die eigene Überarbeitung, das Feedback von den Problelesern, noch einmal überarbeiten ...
Spoiler: Das ist ein langwieriger Prozess!
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